Frische Luft - für erfolgreiches Lernen und Lehren

​Sie haben das mit Sicherheit auch schon mehrfach erlebt: Sie betreten ein Klassenzimmer und werden unweigerlich von einer stickigen Luft sowie muffigen Geruch begrüßt. Ist das eine Umgebung, in der es sich für Sie gut lernen lässt?
Um eine gesunde und lernfördernde Raumluftqualität zu gewährleisten, reicht eine Lüftung über das Fenster leider nicht aus, wie dies auch Studien zeigen.
Um für unsere Kinder die bestmögliche Basis für ihren Lernerfolg zu schaffen, ist eine Lüftungsanlage keine Nebensache, sondern ein integraler Bestandteil zeitgemäßer Lern- und Lehrkonzeptionen.
Sie ermöglicht einen bedarfsgeregelten Luftaustausch, der zielführend die Luftverunreinigungen, die unvermeidbar entstehen, durch die Personen im Raum und die äußeren Gegebenheiten, auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

Zudem hat der Luftwechsel einen positiven Effekt auf die Raumtemperatur, die damit auf ein lernförderliches Niveau reguliert werden kann. Mit dieser Investition in die Zukunft unserer Kinder schaffen sie eine optimale Umgebung zum Lernen, um kreativ zu sein und zur Potenzialentfaltung.

Kinder sitzen an einem Tisch im Klassenraum und machen Schulaufgaben. Lehrerin steht hinten den Kindern.

 

Was zeichnet eine gute Lüftung in Bildungsstätten aus?

Ein professionelles raumlufttechnisches Konzept sollte die folgenden relevanten Faktoren berücksichtigen, um eine ausreichend dimensionierte, bedarfsgeregelte Be- und Entlüftung sicherzustellen, so dass:

 

  • die CO2-Konzentration im Mittelwert 1.000 ppm über die Nutzungsdauer liegt.
  • die Raumtemperatur mindestens 20°C und maximal 26°C beträgt. 
  • die relative Raumluftfeuchte in der Regel bei 30-60% liegt.
  • eine mittlere Luftgeschwindigkeit von 0,15 m/s nicht überschritten wird.
  • der Schallleistungspegel bei max. 35 dB(A) für Unterrichts- und Mehrzweckräume sowie Lehrer­zimmer liegt. Für Sporthallen sollten es max. 40 dB(A) sein.

Die wichtigsten Auswahlkriterien für ein raumlufttechnisches Konzept in Bildungseinrichtungen

Bautechnische Rahmenbedingungen

Der Gebäudeaufbau und dessen Gegebenheiten sollten betrachtet werden, da dies entscheidend für die spätere generelle Systemlösung ist.

Raumnutzung

Die Raumnutzung, ob Klassenraum, Aula, Mensa, Turnhalle oder Sanitärräume, beeinflusst die Wahl und Dimensionierung des Lüftungsgeräts.

Raumbelegung

Mit der geplanten Nutzerbelegung der Räume wird die erforderliche Luftmenge ermittelt, die das Lüftungssystem erbringen muss.

Reglungsvariante

Die Regelungsvariante sollte der Raumnutzung und -auslastung angepasst sein, um eine bedarfsgerechte Raumluftqualität zu gewährleisten.

Art der Wärmerückgewinnung

Die Art der Wärmeübertragung hängt davon ab, ob Feuchterückgewinnung nötig ist oder Geruchsübertragung im Gebäude vermieden werden muss.

Piktogramm symbolisiert heizen und kühlen

Temperierung

Ob eine zusätzliche Beheizung und/oder Kühlung über die Lüftungsanlage nötig ist, hängt von der Raumtemperatur und deren Verteilung ab.

Warum EXHAUSTO?

Mehr über EXHAUSTO

Das breite Spektrum an raumlufttechnischen Geräten, Komponenten und Systemen versetzt uns in die Lage, individuell auf Ihre Gegebenheiten und Anforderungen in der Bildungseinrichtung eingehen zu können. Unsere speziell aufeinander abgestimmten zentralen oder dezentralen Systeme bieten Ihnen ganzheitliche Lösungsansätze. 
Das jahrzehntelange Know-how in Sachen Lüftung macht uns zu Ihrem Experten in der Lüftungstechnik. 
Mit unserem gelebten und praktizierten Service-Gedanken werden wir zu Ihrem Partner für technisch hochwertige Lüftungslösungen – von der Konzeption bis zur Lieferung und Inbetriebnahme.

Gesunde Raumluft – der zielführende Rahmen

Die Leitlinien zu einer fachgerechten Auslegung

Für eine fachgerechte Auslegung von Lüftungsanlagen in Bildungseinrichtungen bietet der folgende Auszug an Regelwerken einen wertvollen Orientierungsrahmen:

  • DIN EN 16798-1 – Energetische Bewertung von Gebäuden - Lüftung von Gebäuden – Teil 1: Eingangsparameter für das Innenraumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden bezüglich Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik
  • DIN EN 16798-3 – Energetische Bewertung von Gebäuden - Lüftung von Gebäuden - Teil 3: Lüftung von Nichtwohngebäuden - Leistungsanforderungen an Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme
  • VDI 6022 – Raumlufttechnik, Raumluftqualität
  • VDI 6040 – Raumlufttechnik – Schulen


Ein entscheidender Faktor in der Definition einer guten Raumluftqualität ist das CO2-Niveau. Die meisten Normen beziehen sich hier auf einen Grenzwert von 1.000 ppm. Eine geeignete Grundlage zur Auslegung einer Lüftungsanlage mit Bestimmung des hierfür notwendigen Außenluftvolumenstroms bietet hier die DIN EN 16798-1.

Zielvorgaben zur Planung von Bildungseinrichtungen

Die folgenden Zielvorgaben sollten mit dem raumlufttechnischen Konzept in Bildungseinrichtungen erfüllt sein, so dass:

 

  • die CO2-Konzentration im Mittelwert 1.000 ppm über die Nutzungsdauer liegt.
  • die Raumtemperatur mindestens 20° und maximal ­­26°C beträgt. 
  • die relative Raumluftfeuchte in der Regel bei ­30-60% liegt.
  • eine mittlere Luftgeschwindigkeit von 0,15 m/s nicht überschritten wird.
  • der Schallleistungspegel bei max. 35 dB(A) für Unterrichts- und Mehrzweckräume sowie Lehrer­zimmer liegt. Für Sporthallen sollten es max. 40 dB(A) sein.

Empfehlung der Branchenfachverbände

VDMA, BTGA, FGK, der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte und die TGA-Repräsentanz Berlin haben eine Liste mit technischen Mindestanforderungen veröffentlicht, die beim Entwurf von Förderprogrammen oder offiziellen Richtlinien berücksichtigt werden soll. Die Anforderungen beziehen sich auf normale Klassenräume (50-90 m²) mit ca. 30 Lernenden und typischen Aktivitäten.

Folgende technische Rahmenbedingungen sind mindestens zu erfüllen:

Volumenstrom

Außenluftvolumenstrom > 25 m³/h pro Person im Raum

Schall

Schallleistungspegel < 43 dB(A)

Energieeffizienz

Verpflichtender Einsatz von Wärmerückgewinnung

Filter

Außenluftfilter mindestens ePM1 50% gemäß ISO 16890

Regelung

Verpflichtende bedarfsorientierte Einzelraumregelung

Komfort

Behagliche und vollständige Raumströmung

Berechnung der benötigten Außenvolumenströme

Zwei Verfahren zur Auslegung gemäß DIN EN 16798-1

Die meisten Normen, Richtlinien und Verordnungen beziehen sich auf den Grenzwert von 1.000 ppm CO2 als Maßstab für eine gute Raumluftqualität. Um diesen Wert einzuhalten, muss der dafür benötigte Außenluftvolumenstrom ermittelt werden, den die auszulegenden Lüftungsanlage erreichen muss. Hierfür kann die DIN EN 16798-1 herangezogen werden. Die Berechnung kann auf die folgenden zwei Verfahren erfolgen.

 

Verfahren 1

Bei diesem Verfahren funktioniert die Berechnung der Mindest-Außenluftvolumenströme abhängig von der Anzahl der Personen, der Fläche und der Schadstoffarmut des Gebäudes.
Der Außenluftvolumenstrom zur Abführung der Lasten, die durch die Personen hervorgerufen werden, wird in Abhängigkeit des erwarteten Prozentsatzes Unzufriedener festgelegt.

KategorieVorausgesetzter Prozentsatz Unzufriedener

Außenluftvolumenstrom
je Person 
l/s je Person

I1510
II207
III304
IV402,5

 

Zusätzlich wird ein Außenluftvolumenstrom zur Abfuhr der Emissionen durch das Gebäude (Farben, Putz, Fußbodenbeläge etc.) je m² definiert. Die Höhe des Volumenstromes je m² richtet sich nach der Stärke der zu erwartenden Emissionen des Gebäudes.

KategorieSehr schadstoffarmes Gebäude l/(s*m2)Schadstoffarmes Gebäude l/(s*m2)Nicht schadstoffarmes Gebäude l/(s*m2)
I0,51,02,0
II0,350,71,4
III0,20,40,8
IV0,150,30,6

 

Die Gesamtlüftungsrate ergibt sich aus der Addition der beiden ermittelten Luftmengen. Ist nichts anderes vereinbart kann die Kategorie II für schadstoffarme Gebäude verwendet werden. Somit ergibt sich ein Gesamt-Außenluftvolumenstrom von 25 m³/h
(7 l/s) je Person + 2,5 m³/h (0,7 l/s) je m². Bei einer Standard-Belegungsdichte von 2,0 m² je Person ergeben sich somit 30 m³/h pro Person. In Abhängigkeit der Größe des Klassenraumes können sich andere Volumenströme ergeben (siehe Schnellauswahl).

 

Schnellauswahl Mindestaußenvolumenstrom* nach Verfahren 1

Personen25262728293031
Fläche
50 m2756 m3/h781 m3/h     
55 m2769 m3/h794 m3/h819 m3/h844 m3/h   
60 m2781 m3/h806 m3/h832 m3/h857 m3/h882 m3/h907 m3/h 
65 m2794 m3/h819 m3/h844 m3/h869 m3/h895 m3/h920 m3/h945 m3/h
70 m2806 m3/h832 m3/h857 m3/h882 m3/h907 m3/h932 m3/h958 m3/h

Die Tabelle zeigt den Gesamt-Außenluftvolumenstrom für die Kategorie II, schadstoffarmes Gebäude nach DIN EN 16798 in Abhängigkeit der Fläche und der Anzahl der Personen.

Hinweis: Bei diesem Verfahren werden CO2-Konzentrationen über 1.000 ppm zugelassen. Um in den Klassenräumen die geforderte CO2-Konzentration von 1000 ppm im Mittelwert zu erreichen, sollte eine zusätzliche Fensterlüftung möglich sein.

 

 

Verfahren 2

Bei dieser Möglichkeit wird der Mindestaußenluftvolumenstrom abhängig von einer maximal erlaubten CO₂-Konzentration der Raumluft oberhalb des CO₂-Niveaus der Außenluft ermittelt.

KategorieEntsprechende CO2-Konzentration oberhalb der Außenluftkonzentration für Energieberechnungen; in ppm
I350
II550
III900
IV1350

 

Schnellauswahl Mindestaußenluftvolumenstrom*  nach Verfahren 2 für Klassenstufe 1-4

Personen25262728293031
Fläche
50 m2711 m3/h739 m3/h     
55 m2711 m3/h739 m3/h768 m3/h796 m3/h   
60 m2711 m3/h739 m3/h768 m3/h796 m3/h825 m3/h853 m3/h 
65 m2711 m3/h739 m3/h768 m3/h796 m3/h825 m3/h853 m3/h882 m3/h
70 m2711 m3/h739 m3/h768 m3/h796 m3/h825 m3/h853 m3/h882 m3/h

Kategorie II für Klassenstufe 1-4 mit 15,6 l CO₂-Emission pro Stunde (nach VDI 6040)

 

Schnellauswahl Mindestaußenluftvolumenstrom*  nach Verfahren 2 für Klassenstufe 5-13

Personen25262728293031
Fläche
50 m2858 m3/h892 m3/h     
55 m2858 m3/h892 m3/h926 m3/h961 m3/h   
60 m2858 m3/h892 m3/h926 m3/h961 m3/h995 m3/h1.029 m3/h 
65 m2858 m3/h892 m3/h926 m3/h961 m3/h995 m3/h1.029 m3/h1.064 m3/h
70 m2858 m3/h892 m3/h926 m3/h961 m3/h995 m3/h1.029 m3/h1.064 m3/h

Kategorie II für Klassenstufe 5-13 mit 18,9 l CO₂-Emission pro Stunde (nach VDI 6040)

* Der Mindestaußenvolumenstrom wurde mit dem CO₂-Kalkulator von EXHAUSTO ermittelt.